|
|
 |
 |
|
Das achtjährige Gymnasium
Liebe Eltern,
mit Beginn des Schuljahres 2004/05 wurde das achtjährige Gymnasium in ganz Baden-Württemberg eingeführt. Diese Schulzeitverkürzung ist Teil einer Gesamtreform, die alle Schularten umfasst. Damit wurde der Bildungsreform in unserem Bundesland ein weiterer Baustein hinzugefügt. Sie erfahren auf dieser Seite, wie das "neue Gymnasium" im Einzelnen aussieht, welche Ziele es hat, welche Gestaltungsmöglichkeiten es für die Schulen eröffnet und welche Chancen es für die Schülerinnen und Schüler bietet.
Wofür steht das achtjährige Gymnasium?
Für die Stärkung von Grundlagenwissen und All- gemeinbildung und weniger Spezialisierung. Für eine Orientierung an Standards und für die Nachhaltigkeit des Lernens. Für ein eigenes Schulprofil, größere Gestaltungsräume der Schulen, weniger zentrale Vorgaben und eine engere Zusammenarbeit der Lehrkräfte. Für eine neue Unterrichtskultur und bessere Lern- ergebnisse. Für Qualitätsvergleiche und Qualitätssicherung.
Was ist neu?
Bildungsstandards legen fest, über welche Kompetenzen Schülerinnen und Schüler am Ende bestimmter Bildungsabschnitte verfügen müssen.
Die zweite beginnt Fremdsprache in Klasse 6. Seit dem Schuljahr 2003/04 findet in allen Grundschulen des Landes Fremdsprachenunterricht statt, so dass ab dem Schuljahr 2007/08 die zweite Fremdsprache dann in Klasse 5 beginnen kann. Dies ist in der Regel Englisch. Gymnasien können entscheiden, ob die zweite Fremdsprache auch erst im zweiten Halbjahr der Klasse 5 anfängt. Dies kann dazu dienen, die Leistungen innerhalb der neu zusammengesetzten Klassen abzustimmen.
In Klasse 8 findet die Wahl des jeweiligen Profils statt: entweder mit dem neuen Fach Naturwissenschaft und Technik oder der dritten Fremdsprache, bei uns ist es Spanisch.
Eine flexible Stundentafel gibt jeweils für Fächer oder Fächergruppen die Gesamtstundenzahlen für den Zeitraum von sechs Jahren vor (die Klassen 5 bis 10). Sie erlaubt den Schulen, Schwerpunkte auf verschiedenen Klassenstufen sowie innerhalb der Fächergruppen zu setzen und dient ebenfalls dem schulischen Profil.
Die Schulen können mit einem freien Stundenpool von 12 Stunden – über die Gymnasialzeit von Klasse 5 bis 10 verteilt – ihr eigenes Schulprofil schärfen oder pädagogische Fördermaßnahmen anbieten.
Die Fächer Erdkunde, Wirtschaft und Gemeinschaftskunde (GEG) werden künftig von Klasse 5 bis 10 in einem Fächerverbund unterrichtet. Fachlehrkräfte werden die beteiligten Einzelfächer unterrichten und jeweils die Leistungen der Schülerinnen und Schüler bewerten.
Mit Klasse 8 beginnt für die Schülerinnen und Schüler des naturwissenschaftlichen Zuges das neue Fach Naturwissenschaft und Technik (NwT) als vierstündiges Hauptfach.
Zentrale Jahrgangsarbeiten dienen den Lehrkräften, ihren Klassen und der Schule als Instrument der Rückmeldung dafür, ob die Bildungsstandards auch erreicht wurden. Sie werden in einzelnen Fächern am Ende der Bildungsabschnitte – erstmals Ende des Schuljahres 2005/06 – geschrieben. Die Benotung geht wie die von Klassenarbeiten in die Jahresendnote ein.
|
|
 |
 |
|
Ein schuleigenes Curriculum entwickelt jede Schule selbst. Dafür steht den Schulen ein Drittel der Unterrichtszeit zur freien Verfügung. Mit diesem schulischen Bildungsplan können die Schulen eigene Schwerpunkte setzen, etwa um neue Unterrichtsformen zu praktizieren, Lernmethoden zu trainieren und aktuelle oder regionale Bezüge zum Lehrstoff herzustellen. Die übrigen zwei Drittel der Unterrichtszeit legt der landesweite Bildungsplan fest.
Stundentafel fuer das achtjaehrige Gymnasium
Was passiert in der Übergangsphase vom Schuljahr 2004/05 bis Ende Schuljahr 2006/07
Diese Bildungsreform macht eine Reihe von Übergangsregelungen notwendig für die Schülerinnen und Schüler, die im Schuljahr 2004/05 bereits im neunjährigen Bildungsgang sind und selbstverständlich dort auch bleiben werden. Die Schulen gestalten die wichtigsten Übergangsmodalitäten selbst, um möglichst optimal auf die Bedingungen vor Ort eingehen zu können:
Die Schulen entscheiden, ob sie an Jahrgangsarbeiten teilnehmen.
Sie entscheiden, ob sie das Fach Naturwissenschaft und Technik im Rahmen eines Schulversuchs anbieten.
Orientierungsstufe Die Orientierungsstufe wird beibehalten. Wechselt eine Schülerin oder ein Schüler von einer anderen Schulart oder Schule in die Klasse 5 oder 6 des Gymnasiums, trifft die aufnehmende Schule Einzelfallregelungen (z.B. Nachlernfristen wie bisher).
Schultag mit neuem Rhythmus Das Gymnasium in Baden-Württemberg ist keine Schule, die alle Schülerinnen und Schüler ganztägig an die Schule bindet.
Das achtjährige Gymnasium lässt vielmehr genügend Freiraum, um außerschulische Aktivitäten und die Teilnahme am Vereinsleben zu ermöglichen. Die Schulen entwickeln außerdem neue Modelle zur Rhythmisierung des Schultages mit einem kindgerechten Wechsel von lehrer- und schülerzentriertem Unterricht und Pausen.
Weitere Informationen Das Kultusministerium hat eine ausführliche Informationsbroschüre zum "Gymnasium 2004" veröffentlicht. Außerdem finden Sie weitere Informationen zum achtjährigen Gymnasium, zu Bildungsstandards und anderen Neuerungen im Internet unter
www.km-bw.de
|
|